Eine Kanutour ist lustig, eine Kanutour ist schön...

Vor gut einer Woche war ich schon wieder an der Lahn unterwegs. Getreu dem Motto "Lerne deine Heimat kennen" unternahm ich mit meinem Mann und meiner Familie eine Kanutour von Obernhof über Nassau nach Dausenau. Dieser abenteuerliche Ausflug war ein Geschenk für meinen Papa und so machten wir uns am Sonntagmorgen gemeinsam auf den Weg zum Campingplatz in Obernhof, wo unsere Paddeltour beginnen sollte.
Auf dem Campingplatz lernten wir während einer kurzen Einführung die wichtigsten Verhaltensregeln und Schilder für eine Bootsfahrt kennen, dass man sein Kanu auf gar keinen Fall in der Schleuse anbinden darf und, bevorzugt junge Männer mit Strohhüten (von Jägermeister) ins Wasser fallen. ;-)

Ausgerüstet mit Paddeln und kleinen wasserdichten Plastiktonnen für unsere Wertsachen bestiegen wir dann bald unsere Boote. Meine Eltern saßen gemeinsam in einem Zweier-Kanadier - mein Mann, mein Bruder und ich bildeten das zweite Team. Die Sonne lachte vom Himmel, es war nicht zu heiß, und wir bewegten uns gemütlich lahnabwärts vorbei an der Klosterkirche Arnstein in Richtung Nassau. Vom ersten Moment an verspürten wir eine gewisse Ruhe und Gelassenheit (abgesehen von kleinen Unstimmigkeiten hinsichtlich der Paddel- und Lenktechnik). Umgeben von Wasser, grünen Bäumen und sommerlichen Wiesen konnten wir herrlich entspannen, ohne durch das Paddeln ins Schwitzen zu kommen.

Nicht nur wir genossen die Idylle der Lahn. Am Ufer befinden sich einige Campingplätze, die zu großen Teilen von Dauercampern genutzt werden, die gemütlich auf ihren Campingstühlen oder auf kleinen Stegen saßen, die Sonne genossen und uns vereinzelt zuwinkten. 

Nach etwa 45 Minuten erreichten wir die erste von zwei Schleusen. Zum Glück mussten wir uns um nichts kümmern - einfach reinfahren in die Schleuse, das Kanu an einer Seitenwand stabilisieren, warten bis das Wasser abgelassen ist, die Schleuse sich wieder öffnet und wir unsere geruhsame Fahrt fortsetzen konnten.

Das habe ich auch schon anders erlebt. Bei einer früheren Kanutour mit meiner Klasse mussten wir die Schleusen selbst bedienen. Unser Lehrer, dessen Namen ich an dieser Stelle lieber nicht nennen möchte, ließ dabei so viel Wasser aus der Schleuse ab, dass wir Angst bekamen auf Grund zu laufen. Nach einiger Aufregung schafften wir es aber glücklicherweise doch, die Schleuse bei korrektem Wasserstand zu verlassen. ;-)

Wir ruderten jedenfalls entspannt weiter und erreichten nach ein paar Kilometern den Ort Nassau. Dort gibt es eine Anlegestelle für Kanus und wir beschlossen, uns die Beine ein wenig zu vertreten. Wir befestigten unsere Kanadier an der dafür vorgesehenen Stelle, schlenderten ein wenig durch das Städtchen und gönnten uns zur Stärkung ein Eis. Man muss ja irgendwie bei Kräften bleiben. ;-)

Die Lahn wird übrigens nicht nur von Dauercampern oder einheimischen Menschen bewohnt...

Schon bald erreichten wir die zweite Schleuse und somit leider auch die letzte Etappe unserer Kanufahrt. Die restlichen Kilometer kosteten wir noch einmal richtig aus und ließen uns extra viel Zeit. :-)

Manchmal fühlte ich mich auf dem grünen Wasser der Lahn, umgeben von so viel Natur, wie bei einer Dschungeltour auf dem Amazonas. ;-)

Schließlich kamen sogar wir irgendwann in Dausenau an, hatten noch einmal eine hübsche Aussicht auf den Ort und verließen an der Anlegestelle in der Nähe des Bahnhofs ein wenig müde, aber zufrieden unsere Boote. Ein Ausflug mit dem Kanu ist für einen schönen Sommersonntag perfekt, da waren wir uns alle einig. Und so kehrten wir zurück zum Auto und beendeten den Tag, trotz einsetzendem Regen, entspannt beim Grillen in der Gartenlaube meiner Eltern.

Falls ihr auch einmal eine solche Fahrt mit dem Kanu unternehmen möchtet, gebe ich euch gerne noch ein paar Informationen zu unserer Kanutour: Gemietet haben wir unsere Boote beim Kanuverleih Bad Ems. Die Besitzer sind super nett und unkompliziert. In der Regel kann man das Auto auf einem Parkplatz am Bahnhof in Dausenau abstellen und von dort in etwa 15 Minuten mit der Bahn bis Obernhof fahren. Wir hatten jedoch zwei Autos dabei, weil die Bahnstrecke aktuell gesperrt ist. Ein Auto parkten wir in Dausenau, mit dem anderen fuhren wir zum Campingplatz in Obernhof. Die Strecke von Obernhof bis Dausenau ist etwa elf Kilometer lang. Insgesamt waren wir, inklusive Pause in Nassau, etwa 4,5 Stunden unterwegs. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Marlies (Dienstag, 04 August 2015 18:43)

    Es war so ein toller Tag, den du mit wunderschönen Fotos festgehalten hast.
    Danke!

  • #2

    Marija (Donnerstag, 06 August 2015 11:48)

    Dankeschön! Das war es wirklich. :-)