Island: Rund um den Mývatn-See

Während wir gestern einem befreundeten Paar unsere Island-Bilder zeigten, ist mir aufgefallen, dass ich bei all meinen Berichten die super schöne Region rund um den Mývatn-See im Norden der Insel unterschlagen habe. Das muss geändert werden, denn dort gibt es sehr viel zu sehen und zu erleben...

Guesthouse Draflastadir

In dieser schönen Gegend blieben wir insgesamt drei Tage und unsere Unterkunft dort war ein echter Glücksgriff. Das Draflastadir Guesthouse liegt inmitten eines weiten Tales mit einer atemberaubenden Aussicht, einige Kilometer vom nächsten Ort entfernt. Es gibt dort zwei Gebäude mit Gästezimmern, Küche, Bad und Wohnbereich und eine alte Scheune, die zu einem großen, aber dennoch gemütlichen Speisesaal umgebaut wurde. Die Besitzer waren sehr freundlich und zuvorkommend. Wir haben uns dort daher extrem wohl gefühlt. Allein der Ausblick aus unserem Giebelzimmer hat den Aufenthalt dort einmalig gemacht.

Ausblick aus unserem Zimmer

Mývatn bedeutet übersetzt Mückenwasser bzw. Mückensee. Seinen Namen verdankt der See großen Mückenschwärmen, die im Sommer dort ihr Unwesen treiben - davon haben wir allerdings glücklicherweise nichts mitbekommen. Wir nahmen uns einen ganzen Tag Zeit, um die Gegend um den viertgrößten See Islands zu erkunden. 

Mývatn-See

In dem See liegen viele kleine Inselchen. Außerdem kann man dort zahlreiche sogenannte Pseudokrater sehen. Diese Krater entstehen durch Dampfexplosionen, wenn beispielsweise heiße Lava über feuchte Gebiete oder einen See fließt.

Ganz in der Nähe des Sees befinden sich die Dimmuborgir. Diese dunklen Felsen sind Teile eines riesigen Lavafelds. Verschiedene Wege und Pfade führen durch die schroffen Felsformationen, je nach Belieben gibt es einfache und schwierigere Routen. Man munkelt, dass sich dort Elfen und Trolle herumtreiben. In manchen Felsen meint man tatsächlich Figuren zu erkennen... hier zum Beispiel sehe ich Steinbeißer aus der "Unendlichen Geschichte".

Dimmuborgir - Steinbeißer

Besonders markant ist die Felsformation mit dem Namen Kirkja (deutsch: Kirche).

Dimmuborgir - Kirkja

Auch der große Ringwallkrater Hverfjall entstand - wie die kleineren Pseudokrater am Mývatn-See - durch eine gigantische Dampfexplosion. Er ist etwa 100 Meter hoch und hat einen Durchmesser von rund einem Kilometer. Durch einen steilen Anstieg kann man den Ringwall besteigen und hat von dort eine tolle Aussicht auf die gesamte Gegend.

Eine ganz besondere Erfahrung durften wir an meinem Geburtstag machen. Zur Feier des Tages gönnten wir uns einen Rundflug über den See, ausgedehnte Lavafelder und einen kleinen Teil des Hochlandes. Mit einer winzigen Propellermaschine von Mýflug Air ging es für eine Stunde in die Lüfte. Außer uns war nur noch eine junge Isländerin als Fluggast an Bord. 

Festgeschnallt und ausgestattet mit Kopfhörern und Headsets starteten wir ins Abenteuer. Da ich nicht sehr gerne fliege, war ich recht angespannt und dieser Flug für mich eine echte Herausforderung...

Anspannung

Aber der Pilot steuerte das Flugzeug sicher und ruhig, auch wenn er für meine Begriffe zu viel in der Gegend herumschaute und zu wenig nach vorne. ;-) Während des Flugs erklärte er uns, welche Berge, Lavafelder, Seen und Krater wir gerade aus der Vogelperspektive betrachten können. Das lenkte mich etwas ab und nach einiger Zeit konnte ich mich wieder bewegen (ohne Angst zu haben, dass der Flieger kippt), sogar ein paar Bilder machen und dieses beeindruckende Erlebnis genießen. 

Gebiet des Mývatn-Sees mit Pseudokratern

Mývatn-See mit Pseudokratern
Gebiet des Mývatn-Sees

Die Caldera des Vulkan Askja im Hochland

Caldera der Askja im Hochland

Herðubreið - Die Königin der Berge

Herðubreið

Erkalteter Lavastrom des Vulkansystems Krafla

Lavafeld - Krafla

Zu meiner Erleichterung sind wir nach einer Stunde auch wieder sicher und problemlos gelandet. :-)

Nach einem anstrengenden, aber aufregenden Tag kann man - wie viele Isländer das auch tun - im Mývatn Nature Bath ganz hervorragend entspannen. Das Bad ist mit 20 Euro Eintritt eine verhältnismäßig günstige und vor allem nicht so überlaufene Alternative zur populären Blauen Lagune bei Reykjavík. 

Mývatn Nature Baths

Nachdem man sich in der Umkleidekabine nackig gemacht und abgeduscht hat, darf man dann - in Badekleidung, aber nass - bei einer Außentemperatur von etwa 9 Grad durch die Kälte zum Becken sprinten. Das Wasser allerdings hat eine Temperatur von rund 39 Grad, was herrlich angenehm ist. Man fühlt sich wie in einer überdimensionalen Badewanne. :-)

Entspannen im Mývatn Nature Bath

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