An Island hat
uns während unserer Reise ganz besonders der Kontrast zwischen heiß und kalt, Feuer und Eis fasziniert. Ich glaube, in keinem anderen Land liegen diese beiden Gegensätze dichter beieinander.
Zurzeit kann man das ganz hervorragend am Vulkan Bárðarbunga beobachten, dessen Ausbruch wir ganz knapp verpasst haben. Der Vulkan liegt unter einem riesigen Gletscher, der bei einem heftigen
Ausbruch zum Teil schlagartig schmelzen kann. Die Auswirkungen kann man sich kaum vorstellen. Die Isländer scheinen diese Gegebenheit recht entspannt zu sehen und haben uns geraten bei
einem Vulkanausbruch noch mal nach Island zu kommen. „Das sieht wunderschön aus!“ hat uns Jóhann aus Selfoss erklärt.
Während unserer Tour haben wir die eisige Gletscherlagunge Jökusárlón an der Südküste besucht. Dort kalbt der größte Gletscher Islands, der Vatnajökull (sprich: Vatnajöküdl), in einen großen See. In diesem See treiben daher große und kleine Eisschollen, in Weiß-, Grau- und Blautönen. Die Schollen werden von Seevögeln bevölkert und zwischen den Eisplatten schwimmen Seehunde herum.
Über einen Ablauf ins Meer gelangen die Brocken aus Eis nach einiger Zeit in den Atlantik und werden daraufhin von den Wellen zurück an Land geschwemmt. Dort liegen dann glasige und kristallklare
Eisbrocken am Strand aus schwarzem Sand.
Im Norden der Insel haben wir in der Nähe des großen Mývatn-Sees ein riesiges Vulkansystem erkundet - Krafla. Teil dieser beeindruckenden Landschaft ist ein großes Lavafeld, dass zwischen 1975 und 1984 entstanden ist. Die Lava ist noch schwarz und bisher nicht vom Moos überwuchert. Teilweise sind die Lavafelder noch heiß und Rauch steigt aus den Spalten empor.
Das Vulkangebiet ist riesig und diese raue, karge Landschaft hat uns sehr an Mordor erinnert: Vulkankegel, Spalten und Risse, graue Felsen, Rauch... Ich hätte mich nicht gewundert, wenn hinter einem Hügel Sauron mit seinen schwarzen Reitern aufgetaucht wäre.
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